Warum greifen wir andere an? 🙆‍♀️

Warum greifen wir andere an? 🙆‍♀️

Jeder hat das sicher schon öfter erlebt, dass er mit Vorwürfen oder Befindlichkeiten anderer konfrontiert wird. Wir werden verbal angegriffen, attackiert und zur Projektionsfläche gemacht. Das fühlt sich meist gar nicht gut an, denn wer will schon gerne beurteilt, verurteilt und gemaßregelt werden. 

Dem nicht genug. Oft richtet der Angreifer auch noch Forderungen und Bedürfnisse an uns, die wir erfüllen sollen oder sagt uns, wie wir sein sollen. 

Es ist leider eine gängige und etablierte Methode im zwischenmenschlichen Umgang, voneinander etwas zu erwarten und einzufordern, was es nicht angenehmer macht und auch nicht rechtfertigt. Und es ist traurig, denn nur selten führt der Angriff eines anderen zum Erfolg oder zum gewünschten Ergebnis. 

Oder vielleicht doch? 

Vordergründig sieht es so aus, als ob der Angreifer genau das haben möchte, was er fordert. Also sie Sache, um die es vermeintlich geht. 

Beispielsweise schimpft die Partnerin mit ihrem Partner, weil er ihr zu wenig gemeinsame Zeit schenkt. Und das tut sie nicht erst seit heute, sondern sie schimpft immer wieder und das seit Jahren, ohne dass sich nachhaltig etwas ändert. Trotzdem lässt sie das schimpfen nicht. 

Und hier wird es interessant. Warum macht sie weiter mir einer Verhaltensweise, die doch offensichtlich nichts bringt? 

Weil es nicht mehr um die Sache geht, also es geht längst nicht mehr um die gemeinsame Zeit, sondern sie nährt sich emotional am Schimpfen. Das heißt, das, was funktioniert ist, dass ihr Partner immer dann, wenn ihr Donnerwetter ausbricht, dann doch mal den Kopf hebt und ihr einen Augenblick zuhört, auch wenn er das missmutig und widerwillig tut.

Und das ist der Moment, wo die Partnerin das bekommt, was sie sich will: Aufmerksamkeit. 

Der Vorwand der gemeinsamem Zeit ist nur Mittel zum Zweck. 

Nicht das sowas absichtlich geschieht. Ganz und gar nicht. Es läuft in vielen Fällen unbewusst ab. Ich bin sicher, die Partnerin würde aus voller Überzeugung sagen, dass sie gerne mehr gemeinsame Zeit haben möchte. Das mag auch so sein, aber bevor sie diese bekommt, ist sie bereits am Ziel. 

Sie hat Aufmerksamkeit bekommen und das nährt auf ungesunde Weise, denn es hält nicht lange nach und es verhindert, dass sie die Verantwortung für ihre Gefühle übernimmt, beispielsweise, für ihren inneren Mangel und einer Leere in ihr und dass sie diese Baustelle bei sich und in sich anschaut und auflöst. 

Und bevor nun jemand aufschreit, weil man doch schließlich vom Partner Zeit haben wollen darf. Selbstverständlich ist das ein legitimer Wunsch, der uns auch erfüllt werden soll.

Der Unterschied ist nur mit welcher inneren Haltung du es sagst und willst. 

Äußerst du es in einer souveränen Gelassenheit und lässt dem anderen die Freiheit dir deinen Wunsch zu erfüllen? 

Wenn er es erfüllt ist es schön und wenn er es nicht erfüllt, bricht die Welt für dich auch nicht zusammen. Dann findest du eine andere Möglichkeit, die dich nährt. Dann greifst du niemanden an und bist nicht aufgewühlt.

Wenn du also das nächste Mal etwas forderst oder mit Forderungen anderer konfrontiert wirst und gerade damit beginnen willst, dich zu wehren oder dich aufzuregen oder dich schuldig und klein zu fühlen, halte einen Moment inne. 

Schau auf die Situation und versuche zu erkennen und dich zu fragen: 

Worum geht es wirklich? 💜

Und wenn du dich selbst oder deine Partnerin darin erkennst, wie ihr um Zuwendung oder um gehört und gesehen werden kämpft, dann frage dich, was kann ich mir selbst Gutes tun, sodass ich mir nicht durch einen inszenierten Konflikt von jemand anderem Aufmerksamkeit holen muss. Oder was braucht meine Partnerin gerade wirklich? 

Und vielleicht reicht es dann auch schon den verbalen Schlagabtausch zu beenden und sich einfach nur wortlos zu umarmen, entweder den anderen oder auch nur dich selbst und das Kind in dir. 

Und du kannst dir und dem anderen sagen: Ich sehe und ich fühle dich. 💫🙏

Und wer diese schöne und nährende Energie gerne mehr in seinen Alltag holen möchte, auch wenn es noch so ungewohnt erscheint, dem begleite und helfe ich gerne dabei. 

Von Herzen ❤ Jeanette

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