Hast du dir diese Frage auch schon öfter gestellt?
Vielleicht kennst du sogar das „Ich bin allein.“ Sonntagsnachmittagsgefühl?
Du bist die ganze Woche über sehr beschäftigt, mit deiner Arbeit, mit deinem Alltags, mit Terminen, mit den Bedürfnissen anderer Menschen und vielem mehr. Du rennst im Hamsterrad, funktionierst und freust dich einfach nur auf eine kleine Lücke von Freizeit. Die Hoffnung auf das Wochenende ist besonders groß. Doch auch da kommt es nicht selten vor, dass du kaum Zeit zur Besinnung findest, weil es immer Gründe gibt, beschäftigt zu sein.
Und wenn es dann doch mal ruhig wird, kannst du es oft gar nicht genießen, weil irgendein mulmiges Gefühl dich in Unruhe versetzt.
So war das bei mir jahrelang. Besonders am Sonntagnachmittag. Es war entspannt, schön, ruhig oder der Tag war mit netten, leichten Unternehmungen gefüllt und plötzlich war es da, ein ungutes, dunkles Gefühl, wie eine schleichende Vorahnung, dass nichts Gutes naht. Meine Gedanken begannen zu kreisen und an den nächsten Tag, an den Montag und an die kommende Woche zu denken und an all das, was wieder anstand, was es zu tun und zu erledigen gab. Angst kroch in mir hoch. Ich fühlte mich allein und ausgeliefert an den nahenden „Montag“.
Manchmal war das Gefühl so stark, dass mein Körper reagierte. Es schnürte mir den Magen zu und ich musste mich übergeben.
Ich hatte damals keine Ahnung, woher diese Gefühle kamen. Zunächst versuchte ich Situationen zu vermeiden (Vermeidungsstrategien), um dieses Gefühl nicht mehr fühlen zu müssen. Ich lenkte mich ab, indem ich auch noch den Sonntag mit Erledigungen und Arbeit füllte, so dass ich immer beschäftigt war und sich ein Ruhegefühl nicht einstellen konnte.
Doch das nützte mir nichts, denn das Gefühl suchte sich andere Nischen, um hervorzutreten. Plötzlich hatte ich dieses „Ich bin allein“ Gefühl, auch im Urlaub oder nach einer schönen Feier mit lieben Menschen, wenn alle Gäste gegangen waren. Die Situationen häuften sich, fühlten sich immer unangenehmer an und ich begann darunter zu leiden.
Erst durch die Transformationstherapie erkannte ich, dass die Ursache in einem tiefsitzenden, frühkindlichen Trauma lag. Ausgelöst durch eine viel zu frühe Trennung von wichtigen Bezugspersonen. In einer Rückführung fand ich mich als Kleinkind in einer von vielen schmerzhaften Trennungssituationen mit meiner geliebten Mutter wieder.
Meine Eltern waren beide Vollzeit berufstätig und ihr Arbeitstag begann vor Sonnenaufgang. Schon im Alter von acht Monaten wurde ich in diesen strengen Leistungsrhythmus involviert, indem ich in einer Krippe fremdbetreut wurde. Fast zehn Stunden täglich, fünf Tage pro Woche, in einer großen Gruppe mit anderen Kleinkindern war ich auf mich allein gestellt, bis mich meine Mutter am Nachmittag, erschöpft von ihrem Arbeitstag, abholte. Das wiederholte sich Woche für Woche und Jahr für Jahr, bis ich in die Schule kam, nach und nach selbstständiger wurde und meine Eltern weniger brauchte.
Ich wurde ein sehr selbstständiges Kind und erntete jede Menge Lob dafür, dass ich taff und stark sei. Ich wurde also von der Gesellschaft positiv darin bestätigt, dass ich „meine wahren Gefühle nicht spürte“. Ich verdrängte erfolgreich, dass ich mich allein fühlte.
In einer Transformationssitzung durchfühlte ich noch einmal die große emotionale Not, die in den ersten Jahren meiner Kindheit in mir entstanden ist, durch die zu frühe und zu lange Trennung von meiner Mutter. Die Angst getrennt zu sein, hatte ich unbewusst mit in mein junges Erwachsenenleben genommen und jeder ruhige Sonntag ließ mich diese alte Angst vor der bevorstehenden Trennung am Montag besonders schmerzhaft spüren.
Ich konnte nun noch einmal die Gefühle der KLEINEN Jeanette durchfühlen und sie dort abholen, wo sie mit ihren „Ich bin allein“ Gefühlen feststeckte. Sie bekam nun von mir all die Zuwendung und Sicherheit, die sie damals in der Krippe nicht bekommen hatte.
Ich fühlte eine tiefe VERBINDUNG mit ihr und damit auch mit mir. Diesen heilsamen und so nährenden inneren Prozess kann man mit Worten kaum beschreiben. Man muss ihn erleben.
Nach ein bis zwei Therapiesitzungen ging es mir deutlich besser. Die unguten „Sonntagsnachmittagsgefühle“, hatten sich aufgelöst. Das ist nun viele Jahre her und ich kann seither kaum genug davon bekommen in Ruhe mit mir zu sein und einfach mal nichts zu tun oder mich treiben zu lassen, auch am Sonntagnachmittag.
Die Erwachsene in mir hat die KLEINE Jeanette liebevoll in ihr Herz geschlossen, denn ZUSAMMEN ist man bekanntlich WENIGER allein.
Wenn auch du diese Gefühle kennst, hol dir Unterstützung und beende dein Leiden. Der direkte Weg aus deinem Schmerz ist näher und einfacher als du vielleicht glaubst.
Von Herzen 💜 Jeanette
Transformationstherapie und Coaching Jeanette Ludwig-Zeiler
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