Entschuldigst du dich ständig? 🤔
Kennst du das, dass du dich schnell und oft für alles mögliche entschuldigst? Auch dann, wenn es eigentlich gar nichts zu entschuldigen gibt?
Beispielsweise, wenn du beim gemeinsamen gehen durch eine Tür einen kleinen Schritt voraus bist oder wenn du in einen vollen Fahrstuhl steigst oder wenn dir versehentlich etwas auf den Boden fällt…, also eher in Situationen, wo du nichts getan hast, wofür du dich groß entschuldigen müsstest oder wo auch ein freundliches Lächeln genügen würde.
Ich gehöre zu diesen Menschen. Wie automatisch sage ich bei jeder Gelegenheit „Entschuldigung“. Ich übernehme sofort bereitwillig die „Schuld“, die niemand hat, ohne auch nur einen Moment zu zögern.
Viele Jahre dachte ich, es wäre ja so nett von mir und ich bin ja so höflich und nehme Rücksicht. Ich fand das gut. Bis ich mir irgendwann selbst damit auf den Keks ging.
Es hat über fünfzig Jahre gedauert, bis ich mir Gedanken darüber gemacht habe, warum ich das eigentlich tue.
So wurde mir bewusst, dass ich immer noch Glaubenssätze aus meiner Kindheit und Jugend in mir trug, wie: „Ich bin eine Last.“, denn mein Vater sagte sehr oft zu mir, wenn ich nicht so brav war, wie er es wollte: „Wegen dir sterben wir zehn Jahre früher.“
Oder meine Mutter rief gerne mal aus dem Fenster, wenn sie mich vom Spielen nachhause holen wollte und ich nicht gleich kam: „Wenn du nicht sofort rein kommst, hänge ich mich auf.“
Damals dachte ich mir nichts dabei und die Worte erschreckten mich auch nicht sonderlich, da es ja erfahrungsgemäß nur bei den Androhungen blieb. Für mich war das „normal“.
Aber viele Jahre später, im Erwachsenenalter, als ich erkennen musste, dass ich eine starke Verlustangst entwickelt hatte, wurde mir durchaus bewusst, welche Auswirkungen diese unsensible Erziehungsmethoden hatten.
Heute, viele Jahrzehnte der Transformation später, kann ich darüber schmunzelnd und erkennen, wo sich die letzten Anzeichen davon immer noch zeigten.
Im ständigen „mich entschuldigen“ für mein „Da Sein“. 😆 Denn nichts anderes war der wahre seelische Hintergrund. „Das Kind in mir“ hatte sich auch als Erwachsene noch entschuldigt, weil es für niemanden eine Last sein wollte.
Und seit mir das bewusst geworden ist, habe ich aufgehört mich dauernd zu entschuldigen. Falls wir uns also mal begegnen und gemeinsam durch eine Tür stolpern, rechnet nicht mit übermäßiger Höflichkeit, denn heute freue ich mich darüber „da zu sein“. 😆
Ich hoffe du kannst mir verzeihen. 🤣
Natürlich hat all das nichts zu tun mit dem „Wahrhaftigen Entschuldigen“, dass von Herzen kommt. ❤️
Ich meine, ein „um Vergebung bitten“, wenn wir einem anderen Menschen wirklich zu nahe getreten sind oder wenn wir jemanden verletzt haben. Dann ist es immer angebracht und richtig zu sagen:
„Es tut mir von Herzen leid.“ 🙏
Und das kann man lieber einmal öfter, als einmal zu wenig sagen. ❤️
Alles Liebe ❤️ von Jeanette
💫 Psychologische Beratung & Einzel-Coaching
(online, telefonisch und persönlich)
💫 Transformationstherapie nach Robert Betz
💫 Partnerschafts- und Eheberatung
💫 Auflösung von Konflikten in Familien,
Freundes- und Kollegenkreis
💫 Hilfe bei Ängsten
(Verlust – und Existenzangst)
💫 Panikattacken
💫 Unterstützung in akuten Not- und
Krisensituationen
💫 Trennungs- und Trauerbegleitung
💫 Seminare