Bist du aufgewachsen mit dem Dogma, dass deine Familie – Mutter, Vater, Geschwister, Tanten, Onkels etc. – das Wichtigste sind und dass Familie der Ort, das Zuhause, ist, wo du geliebt wirst, wo man für dich da ist, wo du Wärme, Geborgenheit und Unterstützung erfährst?
Ich bin in diesem Glauben aufgewachsen und in meiner Kindheit und Jugend war Familie für mich orientierungsgebend und ja, auch unterstützend. Das ging aber nur solange gut, solange ich machte und lebte, was meine Familienmitglieder für mich für richtig hielten.
Als ich begann, etwas abzuweichen von deren Vorstellungen und meinen eigenen Weg gehen wollte, wurde es auf einmal unbequem und die Unterstützung blieb aus oder wurde manipulierend eingesetzt.
So lernte ich schnell, dass die Liebe meiner Familie nicht bedingungslos war und stattdessen an jede Menge Erwartungen, unausgesprochene Auflagen und verpflichtende Gegenleistungen geknüpft war.
Ausgerechnet jene Menschen, die mir am Wichtigsten waren und von denen ich mir Unterstützung, Zuspruch und Wohlwollen wünschte, machten mir meinen eigenen Weg besonders schwer. Beispielsweise durch Schuldzuweisungen, Verurteilung, Ausgrenzung oder indem sie mich verantwortlich machten für ihr LebensUnglück, wenn ich „mein Ding“ machen wollte.
In meiner Herkunftsfamilie war meine Mutter die einzige Person, auf die ich mich verlassen konnte und von der ich wusste, dass sie letztendlich zu mir halten würde.
Frieden zu schließen mit meiner Familie der Kindheit war eine große Transformationsaufgabe für mich, für die ich heute sehr dankbar bin. 🙏 Echte Vergebung und innerer Frieden traten aber erst ein, als ich meinen alten Glaubenssatz begann zu hinterfragen, ob meine Herkunftsfamilie, wirklich in allen Lebenslagen das Wertvollste und die beste Wahl für mich ist.
Ich habe in meinem Leben zahlreiche Stationen durchlebt, durch Ortswechsel, Umzüge, berufliche Veränderungen, Trennungen und einiges mehr. Und in jeder Lebensphase habe ich neue Menschen kennengelernt, wo ich eine besondere Anziehung fühlen konnte. Je näher wir uns seelisch kamen durch wirklich gute Gespräche, durch gemeinsame Erlebnisse oder durch das miteinander Bewältigen von Lebensphasen, umso tiefer wurde unsere Verbundenheit und auch unser Zusammenhalt.
Daraus sind ganz besondere Verbindungen entstanden. Wenn ich es Freundschaft nennen würde, würde es der Qualität dieser Beziehungen nicht gerecht werden. Es ist viel mehr. 💫
Die im Laufe meines Lebens gewonnenen wirklichen Freunde sind für mich Seelenverwandte, wundervolle loyale Menschen, auf die ich mich verlassen kann, die mich in jeder Lebenslage unterstützen würden, so wie ich sie.
Menschen, die man auch mal mitten in der Nacht anrufen kann und die kommen und helfen, wenn sie fühlen, dass es nötig ist.
Menschen mit denen ich wahrhaftig und ehrlich miteinander sein kann und wo wir gegenseitig wissen, dass wir mit keinen Verurteilungen oder Sanktionen rechnen müssen, wenn wir uns einander so zeigen, wie wir gerade sind.
Ja, es gab auch jene Freunde in meinem Leben, die gekommen und nach einiger Zeit wieder gegangen sind und zu denen die Verbindung wieder abgerissen ist. So ist das, wenn das Leben im Fluss ist und wenn wir uns alle immer irgendwie weiterentwickeln. Und so ist manchmal eine gemeinsame Erfahrung einfach abgeschlossen.
Doch was bleibt, sind jene besonderen Verbindungen, die zeitlos sind und denen kein Sturm im Außen etwas anhaben kann. ❤
Es müssen nicht viele Menschen sein, aber dafür ganz Besondere. Menschen mit denen wir uns tief und liebevoll verbunden fühlen, auch ohne eine genetische Verwandtschaft.
Mit einigen bin ich stetig in Kontakt und mit anderen seltener. Doch auch, wenn wir manchmal über Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre nichts voneinander hören, dann gibt es dennoch immer wieder diese Momente, wo wir uns wiedertreffen und es ist, als ob keine Zeit vergangen wäre und das einander Verstehen ist sofort wieder da.
Wie das möglich ist? 💫
Indem wir von einander nichts erwarten, nichts fordern. Wenn jemand gerade gerne etwas geben mag oder braucht und der andere kann es gerade geben, dann gibt er und wenn nicht, dann nicht. Es pendelt hin und her.
Wir nehmen uns nichts übel und wir sind nicht nachtragend. Weil zwischen uns ein tiefes, ehrliches, gegenseitiges Sehen, Kennen und Verstehen da ist, wo man über alles reden kann, auch bei Meinungsverschiedenheiten.
Es ist so ganz anders als das oftmals mit Familienmitgliedern möglich ist, wo Befindlichkeiten und alte Wunden sich oft schnell hochschaukeln.
Ich liebe meine Seelenschwestern und Seelenbrüder. ❤ Danke, dass die Verbindung zu euch immer da ist, auch wenn ihr physisch nicht da seid.
Mit euch habe ich weitaus mehr Unterstützung und gegenseitige Wertschätzung und Liebe erfahren, als mit manch einem Familienmitglied.
Für alle, die sich in diesen Tagen wieder über ihre Familienmitglieder ärgern, fragt euch:
Dürfen diese Menschen sein, wie sie sein möchten? Kann ich sie liebevoll lassen, wie sie sind und selbst so sein, wie ich sein möchte?
Sei dir bewusst, dass du immer die Wahl hast, mit wem du in eine tiefe familiäre Verbindung eingehen möchtest, die sich für dich und den anderen gut und stimmig anfühlt. Du brauchst dazu nicht deine genetische Familie.
Meiner Herkunftsfamilie bin ich dankbar und ich wertschätze sie. 🙏 Aber meine Seelenfreundinnen und Seelenfreunde sind meine Wahlfamilie, wo ich mich vertraut und wirklich zuhause fühle.
Danke dafür. ❤ 🙏
Von Herzen ❤ Jeanette
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